Flüchtlingsarbeit im Sport
Weltweit befinden sich laut Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks 60 Millionen Menschen auf der Flucht. Sie fliehen vor Bürgerkriegen, wurden vertrieben oder wollen der Armut entkommen. Auch in Deutschland haben viele eine Zuflucht gesucht und gefunden.Laut Angaben des Bundesministeriums des Inneren sind im Jahr 2015 etwa 1,1 Mio. Zugänge von Asylsuchenden in Deutschland registriert worden. Für das laufende Jahr 2016 rechnet das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) mit einer halben Million neuer Flüchtlinge.
Die Sportlandschaft in Baden-Württemberg zeigt, dass viele Sportvereine Geflüchtete willkommen heißen und bereits einen wichtigen Beitrag zur sozialen Integration leisten. Viele weitere möchten aktiv werden und Angebote gestalten. Gerne möchten WIR, der Sportkreis Ludwigsburg, Sie dabei unterstützen.
Projekt „Wegweiser Integration“
Der Sportkreis Ludwigsburg engagiert sich aktiv für Geflüchtete. Dazu gehören auch Kooperationen. Das Bildungsbüro „Bildungsregion Landkreis Ludwigsburg“ möchte nun einen Wegweiser entwickeln, der Angebote für Neuzuwanderer im Bereich Bildung aufführt. Anbeii finden Sie die genaue Beschreibung des Projektes:
Projekt „Wegweiser Integration“
Die Bildungsregion Landkreis Ludwigsburg hat das Anliegen, für die Zielgruppe der jungen Flüchtlinge und Neuzuwanderer (12- bis 27-Jährige) die Angebote zu Ankommen, Integration, Sprache, Schule, Bildung und Ausbildung, die es bei uns im Landkreis gibt, zu erheben und diese übersichtlich auf dem Internet darzustellen.
Unser Ziel ist,
durch die Transparenz die Arbeit aller beteiligten Akteure in diesem Bereich zu erleichtern. Zusätzlich wird auf Ihre Angebote aufmerksam gemacht und für diese geworben.
Wir benötigen
dazu Ihre Unterstützung und würden uns freuen, wenn Sie sich die Zeit nehmen, unseren 2-seitigen Fragebogen digital auszufüllen. Sie finden diesen als Anlage. Sollten Sie also Angebote für 12- bis 27-jährige Neuzuwanderer haben, dann bitten wir Sie, uns den ausgefüllten Fragebogen zurückzuschicken.
Sie helfen uns,
wenn Sie uns auch eine kurze Rückmeldung schicken, falls diese Anfrage nicht auf Sie zutrifft. Auch wenn Sie weitere Akteure kennen, die Angebote für junge Neuzuwanderer im Landkreis haben, unterstützen Sie uns, indem Sie diese Nachricht mit dem Fragebogen entsprechend weiterleiten.
Den Fragebogen finden Sie hier.
Die Datenbank, in der bereits einige Angebote vorhanden sind, finden sie unter diesem Link.
Alle weiteren Informationen, sowie eine kurze Darstellung des Projektes finden Sie hier.
Sport mit Geflüchteten – gemeinsame Veranstaltung mit der SportRegion Stuttgart
v.l.n.r. Julia Sandmann Leiterin des Programms „Integration durch Sport“ beim Landessportverband Baden-Württemberg, Dennis Mohr vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, Matthias Müller Präsident Sportkreis Ludwigsburg und Vorstandsmitglied der SportRegion Stuttgart.
Ein aufmerksames und diskussionsfreudiges Plenum
Ein Teil des Helferteams
Nachfrage ist groß
Gemeinsame Sache machten die SportRegion Stuttgart, der Sportkreis Ludwigsburg und der Stadtverband für Sport Ludwigsburg am Samstag (5. März 2016). Sie führten im Schiller-Foyer der Kreissparkasse Ludwigsburg das Forum „Flüchtlingsarbeit im Sport“ durch. Rund 80 Personen nahmen an der Veranstaltung teil. „Die Nachfrage ist offensichtlich groß“,
sagte Matthias Müller, der sich über die große Resonanz erfreut zeigte. Müller, der Präsident des Sportkreises Ludwigsburg und Vorstandsmitglied der SportRegion Stuttgart ist, wusste auch weshalb so viele Menschen kamen: „Der Umgang mit den Flüchtlingen ist derzeit das große gesellschaftspolitische Thema – und wird es vermutlich auch noch für sehr lange Zeit sein. Den Sportvereinen ist klar, dass sie sich mit dieser Thematik zwangsläufig auseinandersetzen müssen.“
Zunächst führten Julia Sandmann und David Scholz in das Thema ein. Julia Sandmann leitet das Programm „Integration durch Sport“ beim Landessportverband Baden-Württemberg (LSV) und ist als interkulturelle Trainerin sowie Beraterin von interkulturellen Öffnungsprozessen im Sport tätig. David Scholz arbeitet beim Württembergischen Landessportbund (WLSB) im Geschäftsbereich Sport und Gesellschaft und kümmert sich dort um die Thematik „Sport und Flüchtlinge“.
Nach einer Kaffeepause stellten drei Vereine Beispiele aus der Praxis vor. Steffen Erb berichtete, wie der TB Neckarhausen mit einem innovativen Projekt für eine Einbindung von Flüchtlingen in den sportlichen und außersportlichen Bereich sorgt. So gibt es unter anderem einen in den Verein integrierten syrischen Flüchtling, der im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Jahr in Kindergärten und Schulen Kinder zum Sporttreiben animiert und zugleich eigeninitiativ und ehrenamtlich aktive Flüchtlingsarbeit leistet. Der TB Neckarhausen hat 2015 beim Innovationspreis, der im Rahmen des Stuttgarter Sportkongresses verliehen wurde, gemeinsam mit dem VfL Herrenberg den ersten Platz in der Kategorie „Sport- und Bewegungsangebot für Flüchtlinge“ belegt. Von eben jenem VfL Herrenberg war Stefanie Wunder, die Geschäftsführerin des Vereins, vor Ort. Der VfL integriert Flüchtlinge in den alltäglichen Sportbetrieb, um Sozialkompetenz zu vermitteln und das Einleben zu erleichtern. Es werden auch sportliche Betätigungen für die Flüchtlinge angeboten, die nur kurz in Herrenberg sind, um den Weg für andere Sportvereine und Institutionen in den Orten, denen die Flüchtlinge später zugeteilt werden, zu bahnen. Zudem wurden auch die Aktivitäten des TSV Waldenbuch vorgestellt. Manuela Kircher ist erste Vorsitzende des TSV. Sie berichtete, dass es in Waldenbuch ein Netzwerk zur Förderung von Bewegung und Integration von Flüchtlingen gibt, wobei der TSV ein Teil dieses Netzwerkes ist.
Den Abschluss bildete eine Diskussionsrunde. Dort kamen Atilla Böhm, Raphael Dahler und Matthias Müller zu Wort. Atilla Böhm ist Vorstandsmitglied des Schwimmvereins Ludwigsburg. Raphael Dahler arbeitet bei der Stadt Ludwigsburg als Leiter des Fachbereichs für Sport und Gesundheit. Matthias Müller ist Präsident des Sportkreises Ludwigsburg und Vorstandsmitglied der SportRegion Stuttgart. Die Diskussionsrunde wurde von Steffen-Michael Eigner moderiert. Der Sportjournalist ist beim Mühlacker Tagblatt verantwortlich für den Lokalsportteil des Mühlacker Tagblatt und fungiert zudem als Pressesprecher des Württembergischen Fechterbundes.
„Es hat sich gezeigt, dass bei den Vereinen viel Informationsbedarf besteht“, so Matthias Müller abschließend: „Ich denke, wir konnten heute die Vertreterinnen und Vertreter über die Thematik informieren und ihnen eine Möglichkeit zum Austausch bieten.“