Heute meinte es das Wetter wirklich gut mit uns – fast schon ein bisschen zu gut. Wenn man schon beim Frühstück im Essenszelt schwitzt, dann weiß man, was einen über den Tag erwartet. Aber genau deshalb entschieden wir uns dafür, lieber den Stationenlauf zu machen statt Sport. Für die „Neu-Ubach-Eltern“ folgt eine kurze Erklärung. Die Kinder haben in Gruppen nacheinander unterschiedliche Aufgaben zu bewerkstelligen. Meist sind dies Geschicklichkeitsaufgaben wie das Wenden einer Decke, auf der 10 Kinder stehen und die den Boden nicht berühren dürfen, oder Kreativaufgaben wie das Legen eines Madalas nur aus Naturmaterialien. Die Betreuer bewerten dann die Umsetzung der Aufgabe und vergleichen dies mit den anderen Gruppen. Besonders gefällt uns vor allem, dass die Gruppen im Team arbeiten müssen, egal in welche Gruppe sie gelost werden, denn von Einzelkämpfern können die Aufgaben nicht erledigt werden.
Während die Kinder unterwegs waren, wirkte Küchenfee Helmut seine Magie und zauberte Gemüse, Fleischküchle und Kartoffelbrei, auf die sie sich zum Mittagessen stürzen konnten. Auch bei dem heißen Wetter wurde, wie immer, alles bis auf den letzten Rest verdrückt.
Da das Wetter noch immer kein Erbarmen mit uns hatte und die Mittagspause laut den Teilis ohne Freibad nicht auszuhalten sei, stürzten sich die Betreuer gemeinsam mit den Kids in die kalten Fluten des Untersteinbacher Freibads. Die wenigen, die keine Lust auf Schwimmen hatten, starteten kurzerhand eine Wasserschlacht auf der oberen Zeltwiese und so war kein Kind am Ende der Mittagspause mehr trocken – zumindest für einen kurzen Augenblick.
Nach kurzer Beratung machten wir uns auf den Weg in den Wald zum Capture the Flag spielen. Ein sehr beliebtes Spiel bei den Teilis, bei dem die Flagge der einen Mannschaft von der anderen Mannschaft geklaut und zur Basis gebracht werden muss. Dabei gilt es außerdem so viele gegnerische Spieler wie möglich durch Mopsen des „Bändels“ ins Time-Out zu schicken. Gewonnen hat, wer die gegnerische Flagge bei der eigenen in der eigenen Basis platzieren kann. Leider mussten wir das Spiel bei der Hälfte abbrechen, da ein Gewitter aufzog. Keine Sorge, euren Kindern geht es gut, bis auf ein paar Tropfen haben wir nichts abbekommen. Das Gewitter hat uns nur gestreift – aber sicher ist sicher.
Zum Abendessen gab es leckere Kartoffelsuppe mit Saitenwürstchen. Was soll man sagen – die Schüsseln wurden mehrfach gefüllt und am Ende war der Topf leer. Dabei war es ein wirklich großer Topf.
Danach gab es wieder Interessensgruppen. Meike und Lara machten eine Cheerleading-AG, die so regen Zulauf fand, dass das Beachfeld nur für die kommende Lagermeisterschaft gerichtet wurde und beim Basteln gerade mal fünf Kinder saßen. Lara studierte mit den Kindern mehrere Figuren ein, unter anderem auch das „Hochwerfen“. Auf den Bildern sieht man leider nicht, wie cool das Ganze wirklich war. Aber bei jemandem, der mehr als sieben Jahre selbst Cheerleading gemacht hat, war das ja auch nicht anders zu erwarten.
Pünktlich um 22:30 Uhr starteten Matze, Lynn und Sascha den Lagerfeuer-Singsang und die Teilis sangen wieder aus voller Kehle mit (was dieses Jahr los ist, wissen wir auch nicht, die vergangen Jahre war das Singen immer eher – naja sagen wir lau – scheinbar war es uncool zu singen. Aber unsere großen Jungs mit ihren Gitarren – danke Sascha und Maxi – haben Gitarrenmusik und selbst singen wohl wieder salonfähig gemacht).
Gerade verklingen noch die letzten Töne des Zapfenstreichs, die Kinder liegen also in ihren Schlafsäcken und wir Betreuer genießen jetzt noch ein oder zwei Stündchen das Lagerfeuer nur für uns.