Grußworte
Grußwort Fabian Gramling MdB –
Vorsitzender Verein zur Förderung der Sportkreisjugend
Grußwort Staatssekretärin Sandra Boser MdL
–
Jubiläums-Festakt mit artistischen Einlagen
Begrüßung durch Sportkreis Präsident Matthias Müller & Sportkreisjugendleiter Kay Bäumges | (c) Sportkreis Ludwigsburg | Foto: Silas Schüller
Kunstrad-Spezialistin Lara Füller vom RKV Popppenweiler | (c) Sportkreis Ludwigsburg | Foto: Silas Schüller
Festredner Altlandrat Dr. Rainer Haas | (c) Sportkreis Ludwigsburg | Foto: Silas Schüller
Anlässlich seines 75-jährigen Bestehens hat der Sportkreis Ludwigsburg mit Vertretern aus Politik, Gesellschaft und Sport einen unterhaltsamen Jubiläumsabend gefeiert. Bei dem rund zweistündigen Festakt im Ludwigsburger Louis-Bührer-Saal, der von Ulrike Trampus und Gaby Wulff moderiert wurde, standen neben den verschiedenen Tätigkeitsbereichen des Sportkreises auch zahlreiche Gesichter des regionalen Sports im Mittelpunkt.
So präsentierten etwa die Voltigier-Abteilung des Reitervereins Bietigheim, die Sektion Gymnastik/Tanz des TV Sersheim sowie der 1. TC Ludwigsburg mit einer Formation und zwei Paaren hochklassige Darbietungen, die vom Publikum mit großem Applaus bedacht wurden. Zwischen den teils spektakulären Showeinlagen widmeten sich Rainer Wieland (Mitglied und Vizepräsident des Europäischen Parlaments), Matthias Knecht (Oberbürgermeister der Stadt Ludwigsburg) und Heiner Pfrommer (Sozialdezernent des Landkreises Ludwigsburg) in ihren Grußworten der gesellschaftlichen Bedeutung des organisierten Sports. Anne Köhler nahm als Vorsitzende der Württembergischen Sportjugend derweil die Situation im Kinder- und Jugendbereich in den Blick – und appellierte an die anwesenden Funktions- und Entscheidungsträger, sich mit der gleichen Energie wie vor zwei Jahren für sportliche Angebote einzusetzen.
Dass diese Angebote in naher Zukunft womöglich etwas anders aussehen könnten, deutete Jürgen Scholz im Interview mit Moderatorin Trampus an. Der frisch gewählte Präsident des Landessportverbandes Baden-Württemberg war per Live-Video zugeschaltet und forderte vonseiten der Vereine neue Ansätze und Konzepte, um gegenwärtigen Trends und wachsenden Anforderungen gerecht werden zu können. Bisher jedenfalls, so stellte Altlandrat Rainer Haas in seiner Festrede klar, habe der Sportkreis auf jede Frage eine passende Antwort gefunden; sei es bei den ersten Gehversuchen 1946/47 unter amerikanischer Besatzung oder später bei Projekten mit sozial-gesellschaftlichem (Interkulturelle Verständigung, Integration und Inklusion) Hintergrund. Ferner würdigte Haas die jahrzehntelange Kinder- und Jugendarbeit des Sportkreises, die er unter anderem durch Besuche der Freizeitanlagen Untersteinbach und Füllmenbacher Hof kennen und schätzen gelernt habe.
In Anbetracht dieser ausfallenden Gruß- und Lobesworte verzichtete Fabian Gramling als Vorsitzender des Fördervereins am Programmende auf eine weitere Rede und fasste seine Ansprache kurz. Dasselbe galt für die beiden Gastgeber Matthias Müller (Sportkreis-Präsident) und Kay Bäumges (Sportkreisjugendleiter), die sich bereits bei der Begrüßung mit wenigen Worten begnügten und die Bühne schnell den Moderatorinnen und Showacts überließen. Apropos Showacts: Für den finalen sportlichen Vortrag schwang sich Kunstrad-Spezialistin Lara Füller auf den Sattel, blieb jedoch kaum auf ebenjenem sitzen. Vielmehr zeigte die Vize-Weltmeisterin vom RKV Poppenweiler mit waghalsiger Artistik spektakuläre Tricks, sodass manchem Zuschauer der Atem stockte. Damit war, zumindest pulstechnisch, der Höhepunkt des Abends erreicht, was Matthias Müller gekonnt zum Anlass nahm, den offiziellen Teil mit einem großen Dank an alle Beteiligten zu beschließen.
Zuverlässiges Bindeglied zwischen Politik und Vereinen
(c) Sportkreis Ludwigsburg | Foto: Landratsamt Ludwigsburg / Würth
Der Sportkreis habe sich in seiner 75-jährigen Geschichte immer weiterentwickelt und an aktuelle Themen und gesellschaftliche Veränderungen angepasst, stellte Landrat Allgaier fest. Vor allem die Integration von Geflüchteten, die Inklusion von Menschen mit besonderen Bedarfen sowie die Gründung der Sportkreisjugend und Einführung des Sportpasses für Kinder, die noch nicht in einem Sportverein sind, seien wichtige Meilensteine auf dem Weg in die Zukunft.
Der Landrat dankte dem Sportkreis-Präsidenten wie auch dem Leiter der Sportkreisjugend, Kay Bäumges, für ihr Engagement sowie allen haupt- und ehrenamtlich Tätigen für ihren Einsatz zum Wohl des Sports im Landkreis Ludwigsburg. „Ich wünsche dem Sportkreis Ludwigsburg weiterhin alles Gute und viel Erfolg sowie viele engagierte und begeisterte Sportlerinnen und Sportler!“, schloss der Landrat.
Ein weiterer Meilenstein
Bild: Luftaufnahme Lagerfeuer auf dem Füllmenbacher Hof © Verein zur Förderung der Sportkreisjugend Ludwigsburg | Foto: Zeltlager Füllmenbacher Hof
Bild: Aktion am Lagerfeuer © Verein zur Förderung der Sportkreisjugend Ludwigsburg | Foto: Zeltlager Füllmenbacher Hof
Das Freizeitheim Füllmenbacher Hof besteht seit 1968 und befindet sich in einem der schönsten Teile des südlichen Strombergs. Es ist seit 1995 als Natur- und Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. Die ehemalige Waldarbeitersiedlung besteht aus vier Häusern, wobei das letzte die Freizeitstätte der Sportkreisjugend LB ist. Der Füllmi liegt im Wald zwischen Zaisersweiher und Diefenbach. Das Tal, von Wald und Wiesen umgeben, ist idyllisch gelegen und abseits von Verkehr und Großstadtlärm.
Die Freizeitanlage umfaßt: ein großes Zeltgelände mit befestigten Wegen und zwei festen Häusern mit sanitären Anlagen und Küchentrakt; ein großes Essenszelt direkt beim Haus; ein hauseigenes Schwimmbecken 8×4 m; zwei Sonnenterrassen; ein großes Lagerfeuer mit Grillplatz; Sandkasten und zwei wetterfeste Tischtennisplatten; einen großen Bastelraum Heute besteht das ehemalige Forstgut aus vier Häusern, von denen das letzte, das Erholungszentrum der Sportkreisjugend Ludwigsburg ist. Füllmi liegt im Wald zwischen Zaisersweiher und Diefenbach. Das von Wäldern und Wiesen umgebene Tal liegt malerisch, abseits von Verkehr und Stadtlärm.
Zeltlager I
31.07.-05.08.2022 (8-11 Jahre)
190.- Euro incl. 10 Euro Taschengeld
Der Teilnehmerbeitrag der entsprechenden Freizeiten beinhaltet u.a. alle Kosten für Unterkunft, Verpflegung und Betreuung, so dass keine weiteren Kosten entstehen.
Erstes Zeltlager im Jahr 1959
Im Jahr 1959 fand die erste Freizeit mit etwa 60 Teilnehmern in Untersteinbach statt. Damals hätte wohl niemand gedacht, dass dies eine Erfolgsgeschichte werden könnte. Im Jahr 2019 konnte der Sportkreis auf 60 erfolgreiche Zeltlagerjahre zurückblicken.
Bereits im Jahre 1958 dachten Karl und Ruth Rebmann darüber nach, wie für die Jugend als erweitertes Angebot zum Vereinssport Freizeiten angeboten werden können. Zufällig wurde dann das Gelände der Gemeinde Untersteinbach entdeckt. In idealer Weise bot sich das Sportgelände mit Freibad als Jugendfreizeitstätte an. Unter großem Entgegenkommen der Gemeindeverwaltung und des damaligen Bürgermeisters Herr Leins kam man überein, im Sommer 1959 versuchsweise ein Zeltlager in Untersteinbach durchzuführen – der Beginn der Erfolgsgeschichte des Zeltlagers Untersteinbach.
Freilich gab es über die Jahre hinweg auch schwierige Zeiten zu überstehen, wie etwa im Jahr 1983, als das Pachtverhältnis seitens der Gemeinde beendet wurde. Doch mit viel Herzblut und Geduld konnte man die verantwortlichen Gremien des Landkreises Ludwigsburg davon überzeugen, dass die Freizeiten einen wichtigen sozialen und pädagogischen Beitrag für Kinder und Jugendliche leisten. Es folgten etliche Gespräche und Verhandlungen, bis der Ludwigsburger Kreistag am 18. Juni 1993 den entscheidenden Zuschuss für den Neuaufbau der Freizeitanlage auf dem heutigen Terrain genehmigte.
Seit den Anfängen hat sich das Zeltlager so kontinuierlich weiterentwickelt und wurde stets an die Bedürfnisse der Jugend-Generation angepasst. Bis heute haben rund 25.000 Kinder und Jugendliche einen Teil Ihrer Ferien in Untersteinbach verbracht. Dies alles war nur durch den unermüdlichen Einsatz von vielen freiwilligen Helfern möglich, die mit ihrem ehrenamtlichen Engagement die beliebten Zeltlager Jahr für Jahr organisiert und durchgeführt haben.
Ein besonderer Dank gilt hier der Familie Rebmann, die die Einrichtung inzwischen in dritter Generation ehrenamtlich betreut und gestaltet sowie innerhalb des Sportkreises auch verantwortet.
Nicht zuletzt deshalb präsentiert sich die Freizeitanlage heute als eine moderne und zukunftsfähige Einrichtung, die für unsere Jugendarbeit im Sportkreis, für die Vereine und Fachverbände im Sportkreis hervorragend geeignet ist.
(c) Verein zur Förderung der Sportkreisjugend Ludwigsburg | Foto: Sportkreisjugend Ludwigsburg
(c) Verein zur Förderung der Sportkreisjugend Ludwigsburg | Foto: Sportkreisjugend Ludwigsburg
-Pfingsten: vom 12.06.2022 bis 18.06.2022 für 10- bis 15-Jährige
-Sommer 1: vom 31.07.2022 bis 13.08.2022 für 11- bis 15-Jährige
-Sommer 2: vom 14.08.2022 bis 27.08.2022 für 11- bis 15-Jährige
Weitere Informationen zu den Freizeiten findet man unter:
Der erste Sportkreistag 1947
(c) Sportkreis Ludwigsburg | Foto: Archiv | Kurt Stark, Richard Schellenbauer und Hermann Batz: Drei, die den Sportkreis auf den Weg brachten
In seiner 75-jährigen Historie hat der Sportkreis Ludwigsburg zahlreiche wichtige Meilensteine erreicht und hinter sich gelassen. Zu diesen zählt zweifelsohne auch der erste Sportkreistag am 26. Januar 1947, dessen Niederschrift einen detaillierten Einblick in die damaligen Verhältnisse aus vereinssportlicher Sicht gibt. Aufgrund der Länge der ursprünglichen Fassung wurde die Niederschrift etwas gekürzt, ansonsten wurde bewusst auf eine weitere Bearbeitung verzichtet.
Der Vorsitzende Hermann Batz dankte für das zahlreiche Erscheinen und begrüßte besonders Landrat Dr. Jager, Schriftführer und Fußballspartenleiter Strobel vom Landessportverband, Herrn Bergmann vom Jugendausschuss, Herrn Kunter als Vertreter des Kulturamtes des Kreises. Das Referat des Vorsitzenden Batz fand begeisterte Zustimmung. Er führte unter anderem aus, dass der Kreis Ludwigsburg mit 38 Vereinen und insgesamt 8.357 Mitgliedern mit an der Spitze im Landessportbund steht – er wird nur von zwei Kreisen überflügelt. Landrat Dr. Jäger wurde gebeten, den Kreissportverband in Zukunft bei geldlichen Zuwendungen nicht zu vergessen und die Arbeit anzuerkennen. Er kündigte zum Schluss die Gründung eines Jugendkomitees an. Herr Renz, Spartenleiter Turnen, konnte feststellen, dass die Entwicklung der letzten Monate ihn angenehm überrascht habe. Er mahnte zum Zusammenhalten und gemeinsamen Handeln zum Wohle des Sports.
Für ihre aufopferungsvolle Tätigkeit dankte er Liesel Sauter, Hans Reh und dem früheren technischen Leiter Fritz Bandtel. Der Spartenleiter Fußball, Astor, blickte zurück auf die Wiederbelebung der Sparte Fußball, die sich rasch entwickle. Schon im Oktober 1945 konnten die Pflichtspiele beginnen. Insgesamt wurden im Spieljahr1945/46 260 Spiele ausgetragen. Ermittelt wurden zwei Gruppenmeister: Benningen und Bissingen. Sie sind in die Bezirksklasse aufgestiegen. Im Kreis Ludwigsburg bestehen 36 spielende Fußballmannschaften.
Davon gehören 4 Vereine der Bezirksklasse, 3 Staffeln der A-Klasse und eine Staffel der B-Klasse an. Nach den Pflichtspielen hatte der Landrat einen Pokal gestiftet. Ihn erkämpfte sich die 1. Mannschaft des SV Neckarrems. Insgesamt wurden 540 Spiele ausgetragen. Die Jugend kam auf circa 200. Schwierigkeiten bei der Aufstellung der Spielrunde habe es vor allem durch den Mangel an Schiedsrichtern gegeben.
Im April 1946 fanden in Marbach und anschließend in Bietigheim Schiedsrichterlehrgänge statt. Alle Prüflinge bestanden mit sehr gut. Herr Uhlig gab einen Überblick über die neue Sparte Radfahren. Es bestünden nur drei Ver-eine im Kreis, doch würden im Laufe des Jahres weitere hinzukommen. Nur der Verein Oßweil könne seinen Betrieb voll aufrechterhalten. Im vergangenen Sommer seien vier Rad-rennen ausgetragen worden. Die Sparte Handball hatte bisher noch keinen Vertreter zu den Sitzungen des Kreis Sportverbandes entsandt. Hermann Batz gab der Hoffnung Ausdruck, dass sich das bald ändern werde. Der Landesspartenleiter Fußball, Strobel, führte unter anderem aus, dass es in Württemberg zunächst darum gehe, den Sport in der Breite wieder auf die Beine zu bringen und unserer Jugend nach dem Zusammenbruch wieder ein Betätigungsfeld zu geben, das wieder Freude und Zuversicht wecken könne.
Zur Gründung des Landessportbundes sagte er: „Es beseelte uns der Wunsch, einen Verband zu schaffen, in dem sich jeder nach seinem freien Willen und Tun betäten kann, ohne das große Ziel außer Acht zu lassen, alle Sportler in erster Linie für den schönen und dankbaren Gedanken der Leibesübungen im Ganzen zu gewinnen.“ Wilhelm Weiß gab als technischer Leiter das Jahressportprogramm bekannt: am 16. März 1947 Waldläufe am 22. Juni 1947 Kreismeisterschaften der Leichtathleten am 13. Juli 1947 ein Kreissportfest in Ludwigsburg am 3. August 1947 Verbandsturnfest.